Der Kanton Bern will den Zuzug der Technischen Fachschule (TF Bern) und die damit verbundene Neugestaltung des Gsteig-Areals nutzen, um im gleichen Zug die Platzprobleme des Gymnasiums zu lösen. TF Bern und Gymnasium sollen künftig einen gemeinsamen Bildungscampus bilden. Das Synergiepotenzial ist beträchtlich. So können beispielsweise Aula, Mensa und Turnhallen und Sportanlagen von TF Bern und Gymnasium gemeinsam genutzt werden.
Die Berner Fachhochschule (BFH) ist heute an 26 Standorten in Burgdorf, Bern, Biel, Magglingen und Zollikofen untergebracht. Diese Verzettelung erschwert Lehre, Forschung und Zusammenarbeit. Der Kanton Bern hat sich deshalb für eine Konzentration der BFH-Standorte entschieden. Dazu werden in Biel/Bienne und Bern zwei neue Campus gebaut. Alle heute in Burgdorf angebotenen Studiengänge werden künftig im Campus Biel/Bienne durchgeführt. Im Gegenzug wird die Technische Fachschule (TF Bern) von Bern aufs Burgdorfer Gsteig-Areal ziehen. Je nach Verlauf der juristischen Verfahren, die das Projekt in Biel gegenwärtig verzögern, findet der Umzug der BFH nach Biel später statt. Die neue Nutzung bedingt eine Neugestaltung des Gsteig-Areals. Im gleichen Zug werden Synergiepotenziale genutzt: Das nebenan gelegene Gymnasium Burgdorf braucht mehr Platz und wird deshalb erweitert. Die Aula, Mensa und Sporthallen werden künftig von der TF Bern und dem Gymnasium gemeinsam genutzt, die zusammen den Bildungscampus Burgdorf bilden.
Der Perimeter für das Projekt «Bildungscampus Burgdorf» umfasst zwei Baufelder: Eines für die Gebäude der Technischen Fachschule (TF Bern), und eines für das Gymnasium Burgdorf. Bäume, Wiese, Panoramaweg, Sportplatz und die denkmalgeschützten Gebäude von «Tech» und Gymnasium bleiben erhalten. Die Erweiterungsgebäude der BFH weichen dem Ersatzneubau der Technischen Fachschule Bern. Das befristet bewilligte Provisorium des Gymnasiums wird abgebrochen. Auf diesem Baufeld wird der Erweiterungsneubau des Gymnasiums zu stehen kommen.

Verkehrsaufkommen bleibt konstant
In der Vorstudie wurden erste Analysen zum Verkehrsaufkommen im Betrieb des Bildungscampus erarbeitet. Sie zeigen, dass die TF Bern insgesamt ungefähr gleich viel Verkehr verursachen wird wie die BFH heute. Der Personenverkehr wird leicht ab-, der Lieferverkehr leicht zunehmen. Weiter ist davon auszugehen, dass die Zu- und Wegfahrt zur TF Bern via Technikumstrasse erfolgen wird. Ein detailliertes Verkehrskonzept wird im Rahmen der Projektierung erarbeitet. Clevere Lösungen, Augenmass und Rücksichtnahme auf die Anliegen der Quartierbewohnerinnen und -bewohner sind gefragt.
Ursprünglich waren der Baubeginn für den Bildungscampus für das Jahr 2023 und dessen Inbetriebnahme für das Jahr 2026 geplant. Dieser Zeitplan ist aber nicht mehr einzuhalten. Der Grund dafür: Der Bau kann erst beginnen, wenn die BFH vom Gsteig-Areal weg- und in den neuen Campus Biel/Bienne umzieht. Dessen Realisierung verzögert sich jedoch aufgrund verschiedener Rechtsverfahren. Demnach kann sich die Inbetriebnahme des Neubaus der TF Bern allenfalls bis 2033 hinziehen. Die Erweiterung des Gymnasiums hingegen wird losgelöst vom Neubau der TF Bern vorangetrieben.